Page 7 - HeftNr40_BlickinsBuch
P. 7

oder auch Parochet, dient dazu, in  gibt es neben Georgensgmünd und
         einer Synagoge den Thoraschrein    Schwäbisch Gmünd noch andere
         mit Thorarolle zu bedecken.        Gemeinden oder Städte im deutsch-
                                            sprachigen Raum, die diese geogra-
         Da die Spendernamen auf dem Vor-   phische  Beschreibung  im  Namen
         hang allerdings nicht zu jüdischen  tragen. Um sicher zu sein, welches
         Familien aus Schwäbisch Gmünd      „Gmind“ hier gemeint war, half ein
         passten, war schnell klar, dass der  Blick in das „Pinkas haKehillot“, das
         V    ander                         „Buch der Gemeinden“, ein Projekt
         haben musste. Recherchen von Dr.       Y  V    Is-
         David Schnur, dem Leiter des Stadt-  rael aus den 1970er Jahren. In die-
         archivs von Schwäbisch Gmünd,
         rückten die Gemeinde Georgens-     Ländern und Landstrichen sortiert,
         gmünd in Mittelfranken ins Zentrum  alle damaligen jüdischen Gemein-
         des Interesses. Den ersten Kontakt  den von der Gründung bis nach dem
         gab es kurz darauf.                Holocaust verzeichnet. Auch Geor-
                                                  Erwähnung.
         Zuordnung von Ort, Zeit und Per-
         sonen
                                            seiner geographischen Zuordnung
         „Könnte der Thora-Vorhang wirk-          früher
         lich  aus  Georgensgmünd   stam-
         men?“ Dieser Frage ging man in der
         hiesigen Gemeindeverwaltung nun

         dabei der hebräische Text, mit dem
         der Vorhang bestickt ist. Die Über-
         setzung ergab folgende Inschrift:
                      Dieses
              versprach und spendete
                    M.B. Selling
                    MKK Gmind
              im Jahre 622 (1861/1862)
              nach der kleinen Zählung

         Für eine Zuordnung waren beson-
         ders die Ortsangabe (Gmind), der

         Spende (1861/1862) von Bedeu-
         tung. Könnte man alle drei Punkte
         mit Georgensgmünd in Verbindung
         bringen, würde das die Zugehörig-
         keit mit großer Sicherheit bestätigen.

         Zunächst einmal galt es nun, den
         Ort enger einzukreisen – schließlich  Inschrift des Thora-Vorhangs.

                                          21
   2   3   4   5   6   7   8   9