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oder auch Parochet, dient dazu, in gibt es neben Georgensgmünd und
einer Synagoge den Thoraschrein Schwäbisch Gmünd noch andere
mit Thorarolle zu bedecken. Gemeinden oder Städte im deutsch-
sprachigen Raum, die diese geogra-
Da die Spendernamen auf dem Vor- phische Beschreibung im Namen
hang allerdings nicht zu jüdischen tragen. Um sicher zu sein, welches
Familien aus Schwäbisch Gmünd „Gmind“ hier gemeint war, half ein
passten, war schnell klar, dass der Blick in das „Pinkas haKehillot“, das
V ander „Buch der Gemeinden“, ein Projekt
haben musste. Recherchen von Dr. Y V Is-
David Schnur, dem Leiter des Stadt- rael aus den 1970er Jahren. In die-
archivs von Schwäbisch Gmünd,
rückten die Gemeinde Georgens- Ländern und Landstrichen sortiert,
gmünd in Mittelfranken ins Zentrum alle damaligen jüdischen Gemein-
des Interesses. Den ersten Kontakt den von der Gründung bis nach dem
gab es kurz darauf. Holocaust verzeichnet. Auch Geor-
Erwähnung.
Zuordnung von Ort, Zeit und Per-
sonen
seiner geographischen Zuordnung
„Könnte der Thora-Vorhang wirk- früher
lich aus Georgensgmünd stam-
men?“ Dieser Frage ging man in der
hiesigen Gemeindeverwaltung nun
dabei der hebräische Text, mit dem
der Vorhang bestickt ist. Die Über-
setzung ergab folgende Inschrift:
Dieses
versprach und spendete
M.B. Selling
MKK Gmind
im Jahre 622 (1861/1862)
nach der kleinen Zählung
Für eine Zuordnung waren beson-
ders die Ortsangabe (Gmind), der
Spende (1861/1862) von Bedeu-
tung. Könnte man alle drei Punkte
mit Georgensgmünd in Verbindung
bringen, würde das die Zugehörig-
keit mit großer Sicherheit bestätigen.
Zunächst einmal galt es nun, den
Ort enger einzukreisen – schließlich Inschrift des Thora-Vorhangs.
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